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21. November 2016

Steigende Gefahr durch multiresistente Keime in Krankenhäusern / Trotzdem keine flächendeckenden Screenings bei Patient(inn)en

Zwischen 7.500 und 15.000 Patient(inn)en sterben jedes Jahr in Deutschland, weil sie sich mit multiresistenten Keimen (MRSA), vor allem im Krankenhaus, infiziert haben. Eine eigentlich harmlose Infektion oder kleine Verletzung kann dann tödlich enden, weil kein Antibiotikum mehr hilft. Nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 19. November 2014 ist die Zahl der MRSA-Infektionen in der Region Hannover von 2010 bis 2013 um 39 Prozent gestiegen. Chronischer Personalmangel und Arbeitshetze verhindern eine konsequente Einhaltung der Hygienevorschriften in den Kliniken. Trotz dieser beunruhigenden Entwicklung werden in den Krankenhäusern des Klinikums der Region bei Patient(inn)en keine flächendeckenden Screenings auf MRSA vorgenommen. In Kliniken anderer Träger wird dagegen jede neue Patientin und jeder neue Patient auf MRSA gestestet. Grund genug für Linke und Piraten in der Regionsversammlung, genau das auch für die elf Krankenhäuser des Klinikums der Region als größtem Gesundheitsversorger in Hannover und im Umland zu fordern. Im Antrag von Linken und Piraten wird eine kontinuierliche Erhebung, Dokumentation und Berichterstattung zum Vorkommen multiresistenter Keime in den Kliniken gefordert. „Wir müssen endlich wissen, was da los ist, um gezielt Schutzmaßnahmen einleiten zu können“, begründete LINKEN-Fraktionsvize Michael Fleischmann den Antrag in der Regionsversammlung. Trotzdem lehnten CDU, SPD, Grüne und FDP den Antrag ab und sprachen sich nur für ein Screening zu bestimmten Zeitpunkten aus. „Damit bleibt nicht nur weiter unklar, wie viele Patientinnen und Patienten infiziert sind“, kritisierte Fleischmann. „Auch eine lückenlose Isolierung infizierter Patientinnen und Patienten ist dann nach wie vor nicht möglich, was andere unnötig gefährdet.“