Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
8. Juli 2015

Stadt schließt Burgdorferinnen und Burgdorfer mit wenig Geld vom Besuch des Schwimmbades aus / Hohe Eintrittspreise für viele nicht mehr bezahlbar

Quelle: Reiner Müller/pixelio

Die neuen Eintrittspreise nach dem Umbau des städtischen Schwimmbades haben dazu geführt, dass sich viele Burgdorfer/innen den Schwimmbadbesuch nicht mehr leisten können. Geringverdiener/innen und Hartz-IV-Bezieher/innen gehen leer aus. „Diese soziale Ausgrenzung größerer Teile der Bevölkerung ist eines kommunalen Bades nicht nur unwürdig, sondern verletzt auch das Prinzip der kommunalen Daseinsvorsorge“, kritisiert LINKEN-Ratsherr Michael Fleischmann. Letzteres ist der Fall, weil es im Burgdorfer Land keinen frei zugänglichen Badesee mehr gibt, das Lehrschwimmbecken in der Gundrun-Pausewang-Grundschule geschlossen wurde und immer mehr Kinder nicht mehr schwimmen können.

Ratsantrag dagegen 

Der Besuch des Burgdorfer Schwimmbades muss deshalb für alle Burgdorferinnen und Burgdorfer bezahlbar sein“, fordert Fleischmann. „Niemand darf wegen seiner finanziellen Möglichkeiten vom Badbesuch ausgeschlossen werden.“ DIE LINKE hat deshalb einen Antrag in die nächste Ratssitzung am 16. Juli gestellt. Darin werden die Wirtschaftsbetriebe Burgdorf aufgefordert, die drastisch angehobenen Eintrittspreise beim Schwimmbad rückgängig zu machen und den Ermäßigungstarif für Burgdorfer/innen mit wenig Geld wieder einzuführen.

Vor dem Umbau gab es Erwachsenen-Wertkarten mit 25 Punkten für 36 Euro. Eine 50-Punktekarte kostete 59 Euro und eine 100-Punktekarte gab es für 105 Euro. Davon wurden für Normalzahler/innen je zwei Punkte pro Badbesuch entwertet und mit Ermäßigung (Sozialbescheid/Hartz IV) je ein Punkt pro Badbesuch. Ermäßigt für Burgdorfer/innen mit wenig Geld war auch die Jahreskarte: Statt 130 Euro wurden nur 65 Euro fällig. Für Kinder gab es 25-Punkte-Wertkarten für 18 Euro, 50-Punkte-Wertkarten für 29,50 Euro und 100-Punktekarten für 52,50 Euro. Wie bei den Erwachsenen wurden für Normalzahler/innen zwei Punkte pro Badbesuch entwertet und bei Ermäßigung ein Punkt pro Badbesuch.

Ermäßigungstarife abgeschafft

Jetzt kostet für Erwachsene und für Kinder die 25-Punktkarte 50 Euro, die 50-Punktekarte 90 Euro und die 100-Punktekarte 175 Euro. Entwertet wird für Kinder ein Punkt, und für Erwachsene werden zwei Punkte entwertet. „Eine Ermäßigung gibt es nicht mehr, weder für Erwachsene noch für Kinder“, muss Fleischmann leider feststellen. „Jetzt zahlt also jedes Kind, egal wie der finanzielle Hintergrund ist, bei einer 100-Punktekarte 1,75 Euro für einen Badbesuch. Vorher waren es 1,03 Euro ohne und 53 Cent mit Ermäßigung.“

Statt 65 Euro für Jahreskarte nun 280 Euro

Auch für Erwachsene mit wenig Geld sind die neuen Eintrittspreise nicht mehr bezahlbar. Konnten bisher Hartz-IV-Bezieher/innen mit einer ermäßigten Jahreskarte für 65 Euro das ganze Jahr über das Schwimmbad nutzen, müssten sie sich jetzt eine Jahreskarte für 280 Euro kaufen. „Dieses Geld haben die Betroffenen nicht“, kritisiert Fleischmann.