Die Politiker/innen im Umwelt- und Bauausschuss des Rates haben den Antrag der LINKEN bei einer Enthaltung von der AfD einstimmig abgelehnt, die Ursachen der starken Grundwasserbelastungen zu klären und abzustellen. Michael Rheinhardt (SPD) bezeichnete den Antrag als „Sauerei“ und „populistisch“. Andere Politiker/innen schlossen sich dieser Bewertung an. Der Grundwasserschutz sei „nicht Aufgabe der Stadt“, sondern des Landes, meinte der städtische Umweltbeauftragte Peter Frerichs. Der Grundwasserschutz gehe sehr wohl die Stadt und den Rat etwas an, entgegnete Antragsteller Michael Fleischmann. „Schließlich müssen die Burgdorferinnen und Burgdorfer höhere Wasserpreise zahlen, weil das Trinkwasser ohne die aufwendige Aktivkohlefilterung nicht mehr genießbar ist.“ Fleischmann wollte mit seinem Antrag auch die Verursacher der Verseuchungen dingfest machen, um sie danach zur Kasse bitten zu können, damit der Wasserpreis für die Burgdorfer/innen wieder sinken kann.
Eine Anfrage der LINKEN hatte zum ersten Mal zum Teil hohe Belastungen des Grundwassers mit Nitrat, Pflanzenschutzmitteln und deren Abbauprodukten in einer Tiefe von knapp 50 Metern im unmittelbaren Umfeld des Burgdorfer Wasserwerks nachgewiesen. Davon betroffen sind auch die Brunnen des Wasserwerks. Bisher war man immer davon ausgegangen, dass „nur“ die oberflächennahen Grundwasserbereiche betroffen sind. Seitdem die Belastung des Rohwassers aus dem Brunnen 2 des Wasserwerks mit dem Nervengift Ethidimuron über dem Grenzwert liegt, wird das Burgdorfer Trinkwasser aufwendig gefiltert. Der Wasserpreis für die Burgdorfer/innen ist seitdem gestiegen.