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22. November 2019

Bienen- und Insektensterben begegnen / Städtische Grünflächen in bienen- und insektenfreundliche Blühflächen umwandeln

Ratsherr Michael Fleischmann sorgt sich vor dem Hintergrund des anhaltenden Bienen- und Insektensterbens um die natürliche Bestäubung unserer Nutzpflanzen und damit um die Grundlage unserer Ernährung. Auch für Vögel, Kleinsäuger und zahlreiche durch Insekten bestäubte Pflanzenarten ist die Entwicklung dramatisch. Ganze Ökosysteme sind bedroht.

Um dieser negativen Entwicklung etwas entgegenzusetzen, hat Fleischmann im Umwelt- und Bauausschuss des Rates beantragt, städtische Grünflächen in bienen- und insektenfreundliche Blühflächen umzuwandeln. Die Stadt soll dafür versuchsweise heimische Wildpflanzenmischungen auf vier Beispielflächen zunächst über einen Zeitraum von 30 Monaten aussäen. Fleischmann regt in seinem Antrag Samenmischungen von Blumenwiesen, Schmetterlings- und Wildbienensäumen sowie Blumen- und Kräuterrasen an. Er will auch die Kosten ermittelt sehen, weil der Pflegeaufwand deutlich geringer als bei konventionellen Grünstreifen und Rasenflächen ist. Blühflächen werden seltener gemäht, meist nur einmal zum Jahresende nach dem Ausblühen, und sie werden nicht gedüngt.

Die Stadt soll laut Antrag auch Privatleute und Landwirte auf Fördermöglichkeiten von EU und Land zugunsten von Insekten aufmerksam machen und so motivieren, mehr Blühflächen anzulegen. Bei der Neuauflage abgelaufener Pachtverträge soll die Stadt Pächter/innen bienen- und insektenfreundliche Auflagen machen.

Durch die konventionelle Landwirtschaft haben sich die Lebensbedingungen von Wildbienen, Hummeln und anderen blütenbestäubenden Insekten in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch verschlechtert. Vor allem das Spritzen von chemisch-synthetischen Pestiziden setzt ihnen zu. Hinzu kommen der Verlust an Nahrung, Nistplätzen, Überwinterungsmöglichkeiten und Nistbaumaterialien. Wildbienen sind bei der Nahrungssuche häufig auf wenige Pflanzenarten spezialisiert und damit besonders anfällig für Veränderungen. Mehr als die Hälfte der Wildbienenarten ist in Niedersachsen vom Aussterben bedroht oder stark gefährdet. Ihre Bestäubungsleistung ist zum Teil höher als die der Honigbiene.