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17. August 2017

Politiker/innen heben wieder Büchereigebühren an

Die Politiker/innen im Schul- und Kultur- und Sportausschuss des Rates haben gegen die Stimme der Linksfraktion beschlossen, wieder die Büchereigebühren anzuheben, nachdem diese erst im Jahr 2011 drastisch gestiegen sind. Da sich die Gebühren schon heute auf dem Niveau einer größeren Stadt bewegen, hatte Büchereileiterin Andrea Nehmer-Rommel die neue Erhöhung als „bedenklich“ bezeichnet. Die Jahresgebühr für Erwachsene steigt ab 1. August nächstes Jahres von 15 auf 20 Euro, die Jahresgebühr für Familien von 20 Euro auf 25 Euro. „Das hört sich zwar nicht viel an, wird aber gerade Familien und Erwachsene mit wenig Geld, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen, von der Nutzung der Bücherei abhalten“, kritisierte LINKEN-Fraktionsvorsitzender Michael Fleischmann. Es gibt zwar einen Ermäßigungstarif, auf denen die vielen Geringverdiener/innen aber keinen Anspruch haben.

Die Bibliothek wird schon heute vor allem von höher Gebildeten mit entsprechend höherem Einkommen genutzt, nur 13 Prozent der Kund(inn)en kommen aus bildungsfernen Bevölkerungsschichten. „Dieser Trend wird sich mit der neuen Gebührenerhöhung weiter verstärken“, vermutet Fleischmann. Die Hauptkund(inn)engruppe bilden Mütter zwischen Anfang und Mitte 40 mit ihren Kindern. „Die jüngste Anhebung passt auch nicht zum Werbefilm, der in der Neuen Schauburg laufen soll, um mehr Kundinnen und Kunden zu gewinnen“, unterstreicht Fleischmann. Die Junge Union Burgdorf hatte vor geraumer Zeit sogar gefordert, die Bibliothek dicht zu machen, was heftige Proteste bei Facebook und in der örtlichen Presse auslöste.

Die derzeitige Gebührenhöhe geht auf eine drastische Erhöhung im Jahr 2011 zurück. Diese war vom Rat gegen die Stimme der LINKEN beschlossen worden, um so mehr Geld in die Stadtkasse zu bekommen. Damals stiegen die Gebühren für Erwachsene von 10 Euro auf 15 Euro. Die Jahresgebühr für Familien wurde von 15 Euro auf 20 Euro angehoben. Die Kund(innen)enrückgänge hielten sich in Grenzen, weil zugleich die Lesegebühr für Kinder wegfiel. Der Kostendeckungsgrad der Bücherei verringerte sich trotzdem von acht Prozent im Jahr 2010 auf unter acht Prozent im vergangenen Jahr. Um die Stadtkasse zu schonen, hatte DIE LINKE damals vergeblich dafür geworben, auf Prestigeprojekte wie den Straßenumbau in der Innenstadt und die „Verschönerung“ des Stadtparks zu verzichten. Für beide Projekte musste die Stadt millionenschwere Kredite aufnehmen und sich entsprechend verschulden.