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15. Juli 2019

Rat beschließt Chip- und Kastrations-Pflicht für Katzen

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat der Rat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause mit den Stimmen der Mehrheitsgruppe aus SPD, Grünen, WGS und „Freien Burgdorfern“ eine Chip- und Kastrations-Pflicht für Katzen beschlossen. Halten sich Katzenhalter/innen nicht daran, sind sie mit 5.000 Euro Bußgeld dabei. „Gegen das Chippen und das Kastrieren der Katzen kann man nichts sagen, gegen die Pflicht aber schon“, kritisierte Ratsherr Michael Fleischmann diese Bevormundung und stimmte dagegen.

Unter den Katzenhalter/innen finden sich viele alte Menschen, Alleinlebende und Familien mit Kindern, also häufig Burgdorfer/innen, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind. Die Kosten fürs Chippen liegen nach Angaben einer Burgdorfer Kleintierpraxis bei knapp 50 Euro, für die Kastration eines Katers werden zwischen 140 und 160 fällig, für eine Katze zwischen 220 und 250 Euro. Vor diesem Hintergrund werden sich viele Burgdorfer/innen in Zukunft genau überlegen, ob sie sich überhaupt noch eine Katze anschaffen. Katzen werden vermehrt im Tierheim landen. Die Kastrationspflicht wird die Zahl der Hauskatzen, die Auslauf haben - man spricht auch von Freigängerkatzen - zusätzlich verringern. „Weniger frei umherlaufende Katzen bedeuten aber mehr Mäuse und Ratten, die dann mit Giften bekämpft werden müssen. Dann sterben auch andere Tiere, die die Köder gefressen haben“, mahnt Fleischmann.

Der Beschluss geht auf einen Antrag von Rüdiger Nijenhof („Freie Burgdorfer“) zurück. Er begründet seinen Antrag mit dem Sterben von Singvögeln und verweist auf andere Städte, die eine Pflicht zum Chippen und Kastrieren der Katzen erlassen haben. „Katzen erwischen nur kranke, geschwächte und alte Vögel“, entgegnet Michael Fleischmann. „Insekten und Singvögeln müssen sterben, weil die Bauern Gifte auf die Ackerflächen sprühen. Die Pflicht zum Chippen und Kastrieren der Katzen macht höchstens Sinn, wenn Freigängerkatzen Überhand nehmen. Davon kann aber in Burgdorf keine Rede sein.“