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7. Februar 2021

Innenstadt retten: Handel mit digitalem Marktplatz stärken, leere Geschäfte preiswert an ideenreiche Gründer/innen weitervermieten

Der boomende Onlinehandel setzt dem stationären Handel auch in unserer Stadt immer mehr zu. Die Innenstadt ist von dieser Entwicklung besonders betroffen, sie droht zu veröden. Die Coronakrise wirkt dabei wie ein Brandbeschleuniger und wird nicht wenigen inhabergeführten Geschäften den Rest geben, wenn nichts passiert. Laut einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland vom November vergangenen Jahres sehen sich deutschlandweit 60 Prozent der städtischen Händler/innen in ihrer Existenz wegen gesunkener Kundenzahlen und Umsätze gefährdet. Seitdem hat sich die Situation durch den „harten“ Lockdown und damit einhergehenden verordneten Geschäftsschließungen sowie versprochenen, aber in der Praxis oftmals ausbleibenden Staatshilfen dramatisch verschärft. Der Burgdorfer Innenstadthandel wird zusätzlich durch das kommende Einzelhandelszentrum „Aue Süd“ am Ostlandring unter Druck geraten.

Ratsherr Michael Fleischmann (Linke) will sich damit nicht abfinden. Er hat zusammen mit Kaufleuten aus der Innenstadt und einem Projektentwickler Ideen in einem Ratsantrag zusammengefasst, um dem absehbaren Geschäftesterben in Burgdorf, vor allem in der City, etwas entgegenzusetzen.

Kernstück seines Antrags: Die Stadt soll eine Onlineplattform bereitstellen, welche die gesamte Palette Burgdorfer Waren und Dienstleistungen in einem digitalen Marktplatz sichtbar macht und zu den einzelnen Internetauftritten der Gewerbetreibenden und Freiberufler/innen verlinkt. „Ihr Klick bleibt in Burgdorf“, regt Fleischmann als Slogan an. „Die Geschäfte können ihre Produkte und Dienstleistungen mit dem digitalen Marktplatz aus einer Hand online anbieten und so ihre Kundenreichweite im Netz deutlich erhöhen.“

Darüber hinaus soll die Stadt laut Fleischmanns Antrag den Gewerbetreibenden und Freiberufler/innen die Optimierung ihrer bisherigen Internetauftritte anbieten. Damit nach Möglichkeit nur geringe Kosten entstehen, soll geprüft werden, inwieweit man Fördergelder von Europäischer Union, Bund, Land und Region in Anspruch nehmen kann. „Das virtuelle Burgorfer Branchenbuch und die Optimierung bisheriger Internetauftritte können helfen, vor allem den stationären Handel zu stabilisieren und weiterzuentwickeln“, ist sich Fleischmann sicher.

Damit nicht genug: Ergeben sich Leerstände in der Innenstadt, solle die Stadt die leeren Geschäfte anmieten, um sie an ideenreiche Unternehmensgründer/innen mit einer originellen Angebotspalette, aber auch an Künstler/innen sowie Vereine und Verbände preiswert weiterzuvermieten, heißt es weiter in Fleischmanns Ratsantrag. „Nur bauliche Veränderungen und Sanierungen vorzunehmen, wie bisher im Rathaus geplant, reichen nicht, um die Innenstadt zu retten“, betont er.