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26. August 2022

Explodierende Energiekosten: Sozialtarife der Stadtwerke bei Strom und Gas überfällig – keine Energiesperren mehr!

Die Linksfraktion im Rat hat beantragt, die Stadtwerke aufzufordern, umgehend Sozialtarife für Strom und Gas einzuführen sowie auf entwürdige Energiesperren und Sperrandrohungen zu verzichten. Die Ratsherren Jörgen Wendt und Michael Fleischmann wollen damit Burgdorfer/innen mit wenig Geld helfen. Viele machen sich große Sorgen, wie sie ihr Leben vor dem Hintergrund explodierender Energiepreise finanzieren sollen. Andere sind regelrecht verzweifelt oder wütend. Sparapelle laufen ins Leere, weil Burgdorfer/innen mit wenig Geld schon Meister/innen im Sparen sind. Die Stadtwerke haben bereits angekündigt, dass sich allein der Gaspreis für die Kund/innen ab Januar mehr als verdoppeln wird.

Von den Sozialtarifen sollen laut linkem Antrag nicht nur Arbeitslose, sondern auch Geringeinkommensbezieher/innen bis zur Armutsschwelle profitieren. Hierzu zählen einkommensschwache Beschäftigte und Rentner/innen mit einer geringen Rente. Die Armutsschwelle liegt für eine alleinlebende Person laut Statistischem Bundesamt bei 1.250 Euro monatlich. Wer mit weniger auskommen muss, gilt als arm. Damit die Strom- und Gaspreise für die übrigen Kundinnen und Kunden der Stadtwerke nicht noch weiter steigen, soll die Stadt das Geld für die Sozialtarife geben.

„Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern lässt die Bundespolitik die Bevölkerung hierzulande im Stich, indem sie sich weigert, die Grundversorgung sicherzustellen“, kritisiert Michael Fleischmann. „Damit hat sie fertig. In einer solchen Situation hat die Kommunalpolitik ihre Hausaufgaben zu machen. Um den Hauptpreistreiber Energie in den Griff zu bekommen, sind Sozialtarife, die von der Marktentwicklung entkoppelt sind, ein probates Mittel.“

Das sogenannte Entlastungspakat der Bundesregierung reicht vorne und hinten nicht, um die explodierenden Strom- und Gaspreise sowie die kommende Gasumlage zu kompensieren. Viele Burgdorfer/innen gehen zudem komplett leer aus, Rentner/innen zählen beispielsweise dazu. Und das „Entlastungspaket“ ist sozial unausgewogen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband betont, dass ein alleinlebender Millionär mehr entlastet wird als ein Mindestlohnbeschäftigter.

Zwar soll eine Wohngeldreform für Entlastung sorgen; mehr Menschen sollen anspruchsberechtigt sein und einen dauerhaften Heizkostenzuschuss erhalten. Doch wann das passieren soll, ist völlig unklar. Selbst wenn die Reform zügig kommen sollte, ist das alles andere als ausreichend. Denn die Verbraucherpreise schießen auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens in die Höhe. Neben den Energiepreisen wird es weitere Teuerungen bei Lebensmitteln geben. „Und jetzt auch noch die Gasumlage“, schimpft Fleischmann. „Das geht alles gar nicht mehr!“